- Davenant
- Davenant['dævɪnənt], D'Avenant, D'avenant, Sir (seit 1643) William, englischer Dichter, getauft Oxford 3. 3. 1606, ✝ London 7. 4. 1668; gab sich als unehelicher Sohn Shakespeares aus; studierte in Oxford, stand dem Hof Karls I. nahe, wurde 1638 »Poet laureate«, war unter O. Cromwell als Royalist zeitweise eingekerkert. Davenant rettete die englische Theatertradition über die Zeit des puritanischen Theaterverbots durch musikalische Privataufführungen. Mit »The siege of Rhodes« (1656, heroisches Musikdrama) begründete er die englische Oper. Nach der Restauration der Stuarts gelangte er zu neuen Ehren, leitete eines der beiden öffentlichen Londoner Monopoltheater, in das er Szenenbilder, Bühnenmaschinerie und erstmals weibliche Schauspieler einführte. Viele seiner Dramen und Operntexte sowie das Versepos »Gondibert« (1651) behandeln heroische Liebes- und Ehrenkonflikte. Davenant bearbeitete auch shakespearesche Dramen für die Restaurationsbühne.Weitere Werke: Dramen: The tragedy of Albovine (1629); The cruel brother (1630); The wits (1636); The unfortunate lovers (1643); Love and honour (1649).Madagascar (1638, Lyrik).Ausgaben: The dramatic works, herausgegeben von J. Maidment und W. H. Logan, 5 Bände (1872-74); The shorter poems and songs from the plays and masques, herausgegeben von A. M. Gibbs (1972).L. Hönnighausen: Der Stilwandel im dramat. Werk Sir W. D.s (1965);M. Edmond: Rare Sir W. D. (Manchester 1987).
Universal-Lexikon. 2012.